In Hanau geboren, studierten die beiden Forscher in Marburg und verbrachten die meiste Zeit ihres Lebens in Kassel. In den Landschaften dazwischen sammelten sie ihre Märchen - tatsächlich sind die Landschaften hier mancherorts noch immer märchenhaft schön. Mit Blick auf die großen Deutschen, die nicht nur Märchen sammelten, sondern auch das Deutsche Wörterbuch ins Leben riefen und gegen verfassungsbrüchige Fürsten aufbegehrten, hat sich die Region mittlerweile den Namen Grimmheimat gegeben.
Überall trifft man hier auf die Spuren der berühmten Brüder. So kann man in der "Grimmwelt" in Kassel, das Wirken der Brüder Grimm anschaulich nachverfolgen. Viele der Geschichten, aus denen ihre weltberühmte Märchensammlung entstand, ließen die Brüder sich von Damen hugenottischen Ursprungs erzählen. Auch in Louisendorf, nahe beim Lengeltal, hatten protestantische Glaubensflüchtlinge, die aus Frankreich geflohen waren, Ende des 17.Jahrhunderts eine neue Heimat gefunden. Zu den Geschichten, die sie sich abends in den Spinnstuben erzählten, gehörte die vom "Jeanchen und Claudechen" - zwei Geißlein, die der böse Wolf auffraß. Kein Wunder, dass die Grimms für ihr berühmtes Märchen vom "Wolf und den sieben Geißlein" fünf Geißlein hinzu erfanden - das Märchen wäre ansonsten doch allzu kurz gewesen...
Übrigens ist es von der Grimmheimat aus auch gar nicht weit zu den anderen deutschen Giganten - etwa zu Bach, zu Luther, Goethe und Schiller. Nach Eisenach, Erfurt und Weimar braucht man von der Bärenmühle aus nur ein bis zweieinhalb Stunden.
weitere Informationen: www.grimmheimat.de